Bruyère

Für Tabakpfeifen-Liebhaber „Das Holz“ schlechthin, aber auch für E Pfeifen interessant

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Gerade eingetroffen, Bruyère Plateaux. Zum Größenvergleich, die darunterliegende Scheibe einer Ulme-Maserknolle

Für zahlreiche Tabakpfeifen-Liebhaber ist es „DAS HOLZ“ schlechthin und jeder der sich mit Pfeifen auseinandersetzt, kennt vermutlich dieses Holz. 

Bei Bruyére handelt es sich um eine knollenförmige Verdickung (zwischen Stamm und Wurzel) der im Mittelmeerraum beheimateten Baumheide. Das Besondere an dieser Pflanze ist unter anderem, dass sie sich nicht kultivieren lässt. Die Knollen erreichen im Alter von 25 Jahren einen erntbaren Durchmesser von ca. 40 cm wobei große Teile oftmals nicht verwendbar sind.

Tabakpfeifen werden seit Ende des 19. Jahrhunderts aus Bruyère hergestellt. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts begann die maschinelle Massenherstellung zur Fertigung günstiger Pfeifen.

Zur Verarbeitung werden die Knollen im Sägewerk zu Blöcken zurechtgeschnitten. Diese sogenannten Ebauchons werden nach verschiedenen Qualitätsstufen, Maserungen und Größen sortiert und von Coupeuren zurechtgeschnitten. Die Ebauchons kommen anschließend in den Kochtopf, um das Wachstum der Keimfasern zu stoppen, Ungeziefer abzutöten und den Eigengeschmack des Holzes zu neutralisieren. Der darauf folgende Trocknungsprozess ist langwierig.

Der Preis einer Pfeife wird maßgeblich durch die Qualität des Holzes bestimmt. Die höchste Qualität weist dabei das an der Außenseite der Knolle befindliche Plateauxholz auf. 

Insgesamt gibt es mehrere Sortierungen, je weniger Fehler im Holz und je dichter und schöner die Maserungsverläufe, desto höher der Preis der Pfeife. Nur ein kleiner Teil der anfallenden Pfeifen ist komplett frei von Einschlüssen, was sich dann im Preis widerspiegelt. 

Begehrt sind im besonderen folgende Maserungen:

  • Birdeye (Vogelaugen als Querschnitt der Fasern)
  • Flame Grain (Die geflammte Maserung verläuft schräg von unten nach oben)
  • Cross Grain (Quermaserung mit gegenüberliegenden Vogelaugen)
  • Straight Grains (vertikale, geflammte Maserung, möglichst gerade und dicht)
  • Ring Grain (Ringrelief der Maserstrahlen)

Bislang haben wir Bruyère selten verarbeitet. Der Grund dafür ist naheliegend. Die angebotenen Plateaux-Blöcke eignen sich aufgrund der Abmessungen nur sehr eingeschränkt zur Fertigung großer Pfeifenmodelle.

Mit Verlagerung des Schwerpunkts auf die Fertigung kleinerer Pfeifenmodelle ergeben sich nun aber neue Möglichkeiten. Die Verwendung von Bruyère rückt somit in greifbare Nähe.