Wie in vielen Branchen üblich, so unterliegt auch der E-Zigaretten Markt einem ständigen Wechsel und zahlreichen Trends. Davon betroffen sind ebenso die dazugehörigen Verdampfer. Wenn es ein Gerät mit Beständigkeit gibt, dann ist es der Aspire Nautilus Verdampfer. Das Gerät möchten wir in nachfolgendem Erfahrungsbericht vorstellen. Getestet wurde das Gerät in der Version 3 mit einem Durchmesser von 22mm.
Der Nautilus Verdampfer des chinesischen Herstellers Aspire wurde in der ersten Version um ca. 2010 / 2011 auf den Markt gebracht. Seit dieser Zeit schreibt das Gerät Erfolgsgeschichte und ist bemerkenswerter Weise heute noch in der ursprünglichen Version erhältlich. Der „Nauti” ist eben Kult (inkl. eingefleischter Fangemeinde).
So markant wie die ursprüngliche Version schaut der Verdampfer heute nicht mehr aus. Auch die zweite Version viel optisch aus dem Rahmen und zog so manchen Blick auf sich.
Dahingegen reiht sich das Modell der dritten Version in eine Vielzahl anderer Geräte ein, das ist zugegebener maßen etwas bedauerlich. Daran kann auch das Honeycomb Shield der 3s (24 mm) Version nicht viel ändern. Das Shield übernimmt zumindest die Aufgabe den Glastank zu schützen.
Trotzdem muss man Aspire zugutehalten, dass in die neue Version eine Vielzahl an Verbesserungen eingeflossen sind, die das Gerät so interessant machen, um es genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Verdampfer wird in Ausführungen mit 24 mm und 22 mm Durchmesser angeboten. Da das Gerät in der 24 mm Version mit unseren Pfeifen recht „wuchtig“ ausschaut, haben wir uns für die 22 mm Version entschieden. Zudem bietet der etwas kleinere Tank einen weiteren Vorteil. Verdampfer mit untenliegender Luftführung (Bottom Air Flow) und größerem Tank neigen doch eher mal zum Tropfen (siffen) als die kleineren Modelle.
Das Füllvolumen des Tanks ist mit 3ml ausreichend dimensioniert. Dem Set liegt ein weiteres Ersatzglas bei.
Das Gerät lässt sich, im Gegensatz zur ersten Version, komfortabel von oben befüllen. Dazu sollte allerdings das aufgesteckte Mundstück abgenommen werden, da dies beim Ansatz einer Liquid Flasche hinderlich sein kann. Zum Befüllen wird einfach die obere Kappe des Gerätes (Top-Cap) zur Seite geschoben. Dadurch wird die Öffnung freigegeben, in die das Liquid eingefüllt werden kann. Die Öffnung ist mit einer Gummidichtung versehen, eine große (Chubbi-Gorilla) Flasche lässt sich gut ansetzen.
In welche Richtung die Top-Cap geschoben werden muss, ist durch einen roten, kaum zu übersehenden Pfeil markiert, da kann man wirklich nicht viel falsch machen.
Was bereits von einigen Usern bemängelt wurde, ist die Tatsache, dass die verschiebbare Top-Cap keine Arretierung besitzt. Das kann schlimmstenfalls dazu führen, dass sich diese unbeabsichtigt verschiebt, sobald man das Gerät beispielsweise in eine Tasche steckt. Ärgerlich wird es dann, wenn sich der Tankinhalt in der Tasche ausbreitet. Mit ein bisschen Achtsamkeit ist das „Problem“ aber durchaus handelbar, denn so leicht verschiebt sich die Kappe denn auch nicht.
Durch das Stecksystem gestaltet sich der Wechsel eines Verdampferkopfes (Coil) denkbar einfach. Dazu wird die unterhalb des Glastanks befindliche Basis (Base-Cap) entgegen dem Uhrzeigersinn abgeschraubt und der Coil herausgezogen. Im Gegensatz zu anderen Verdampfern gelingt dies auch, ohne sich dabei die Fingernägel abzubrechen.
Als Besonderheit hat Aspire dem Verdampfer einen Federmechanismus spendiert. Dieser sperrt die Liquidzufuhr beim Herausziehen des eingesteckten Verdampferkopfes. Im Gegensatz zu anderen Geräten ist es somit jederzeit möglich den Coil zu wechseln. Das ist ein echter Vorteil gegenüber Geräten bei denen zuvor der Tank entleert werden muss. Dabei ist es ratsam, den Verdampfer einigermaßen senkrecht zu halten oder diesen kopfüber ohne Mundstück auf den Tisch zu stellen.
Die Luftzufuhr lässt sich über den unteren Drehring in sieben unterschiedlichen Stufen einstellen. Die kleinste Bohrung bietet „echtes MTL / Backedampfen“ und strammem Zugwiderstand, mit der größten Öffnung ist eingeschränktes (restriktives) Dampfen direkt auf Lunge möglich. Reine DL Verdampfer besitzen allerdings einen deutlich geringeren Zugwiderstand, das Gerät ist in erster Linie zum MTL (Backedampfen) konzipiert worden.
Der AirFlow-Ring gleitet geschmeidig und lässt sich gut einstellen. Ein kleines Manko ist, genauer hinschauen zu müssen, um die eingestellte Bohrung erkennen zu können. Das gestaltet sich bei schlechten Lichtverhältnissen unter Umständen etwas schwierig. Andere Gerät haben da einen Mechanismus der bei jedem eingestellten Loch einrastet oder zumindest eine gut sichtbare Markierung. Letztlich dreht man allerdings auch nicht permanent an der Airflow, sobald man seinen persönlich favorisierten Zugwiderstand gefunden hat
Zum Reinigen können sowohl Top als auch Bottom Cap abgeschraubt werden, das Gerät lässt sich somit nahezu komplett zerlegen.
Vielzahl an zur Verfügung stehenden Coils
Die Auswahl an zur Verfügung stehenden Coils ist aufgrund der Vielzahl fast schon etwas unübersichtlich. Es werden nach wie vor BVC Coils der „Ur-Version“ mit Widerständen von 1,6 Ohm und 1,8 Ohm angeboten, aber auch Coils mit Widerständen von 0,4 und 0,7 Ohm. Dazu kommen noch die neueren Mesh Coils mit Widerständen von 0,3 / 0,7 und 1,0 Ohm.
Dampf und Geschmack
Die Dampfentwicklung sämtlicher Coils lässt sich durchweg als gut beschreiben. Natürlich sollte man hier keinen „Nebelwerfer“ erwarten, wie das bei einigen DL Geräten der Fall ist.
Wir haben zwar sämtliche zur Verfügung stehenden Coils getestet, möchten aber die Auswahl auf die für unsere E-Pfeifen relevantesten Köpfe beschränken. Wir halten die im Folgenden beschriebenen beiden Coils für am besten geeignet, da sie aufgrund ihres Widerstands und Geschmacks gut mit den Pfeifen harmonieren.
- 1.6 Ohm BVC Coil: Ein Coil der ersten Stunde und immer noch bei zahlreichen Fans beliebt. Es ist schon erstaunlich, wie viel Dampf dieser Kopf trotz des hohen Widerstands produziert. Gerade im Betrieb mit den kleineren 18350er-Pfeifen garantiert der Coil eine lange Laufzeit, da die Belastung des Akkus sehr gering ausfällt. Der Liquidverbrauch ist ebenfalls gering. Geschmacklich ist der Coil aus unserer Sicht im Mittelfeld zu finden. Seine Stärke spielt der Coil in Verbindung mit Tabakliquids aus. Bei Verwendung von Fruchtliquids ist die Spule weniger differenziert. Dies ist natürlich unser persönlicher, subjektiver Eindruck, der Verkaufserfolg des Coils spricht da seine eigene Sprache. Die Haltbarkeit würden wir als gut einstufen, wobei diese stark von dem verwendeten Liquid und dem eigenen Dampfverhalten abhängt. Zudem haben einige User davon berichtet, dass Chargen eine geringere Haltbarkeit aufweisen und schnell verkokelt schmecken. Wir konnten dies bislang nicht beobachten. Aufgefallen ist uns, dass die Aspire Coils generell bereits an der unteren Leistungsgrenze gut performen. Aus diesem Grund empfehlen wir die Coils in diesem Leistungsbereich zu betreiben, denn das erhöht die Lebensdauer. Empfohlene Leistungsstufe der E-Pfeifen: grün / gelb.
- 1.0 Ohm Mesh Coil: Der Verdampferkopf befindet sich mit einem Ohm im Grenzbereich zum Subohm Dampfen. Aufgrund des Widerstands fällt der Stromverbrauch natürlich höher aus als bei dem 1,6 Ohm Kopf, ist allerdings im Vergleich zu anderen niederohmigen Coils immer noch moderat. Die Dampfleistung des Coils ist gut, der Liquidverbrauch hält sich in Grenzen. Die Haltbarkeit liegt im Rahmen des üblichen. Auch hier wurde vereinzelt von qualitativ minderwertigen Chargen berichtet. Diese Beobachtung können wir bislang nicht teilen. Der differenzierte, klare Geschmack des Coils konnte uns sowohl bei Tabak als auch bei Fruchtliquids überzeugen. Das mag auch an dem in den Kopf eingesetzten Maschengewebe (Mesh) liegen, denn dadurch wird eine größere Oberfläche beim Verdampfen des Liquids erzielt. Empfohlene Leistungsstufe der E Pfeifen: grün / gelb.
Siffen
Dass gerade die Verdampfer mit unten liegender Zugluftregulierung (Bottom Airflow) zum Siffen (Tropfen) neigen, ist hinlänglich bekannt. Wir möchten an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, denn dazu müsste man sich die Bauart der Geräte im Detail anschauen und erläutern. Bis dato wird übrigens nur eine kleine Minderheit an Geräten mit oben liegender Zugluftregulierung (Top Airflow) angeboten, die überwiegende Mehrheit besteht nach wie vor aus Verdampfern die nach dem Bottom Airflow Prinzip mit unten liegender Luftführung arbeiten. Einige Nutzer haben von Siffen des Nautilus in seiner Ursprungsversion berichtet. Das Gerät ist allerdings aus technischer Sicht nicht mehr mit der heutigen Version vergleichbar. Im Testbetrieb konnten wir weder Siffen noch Blubbern feststellen. Generelle Grundvoraussetzung um Siffen zu vermeiden ist, die richtige Zugtechnik (langsam und sachte ziehen) anzuwenden. Zudem ist es ratsam, neues Liquid langsam einzufüllen und dabei wenig Druck auf die Liquidflasche auszuüben. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann zusätzlich die Airflow schließen.
Fazit
Der Nautilus ist nun endgültig erwachsen geworden. Aspire liefert mit dem Gerät in der dritten Version einen solide verarbeiteten Verdampfer, der zahlreiche tolle Features bietet, auch wenn er sich damit rein optisch betrachtet kaum mehr von anderen Verdampfern unterscheidet. Neben der bequemen Einfüllmöglichkeit von Oben lässt sich der Verdampferkopf sogar bei aufgefülltem Tank wechseln.
Mit dem 1,0 Ohm Mesh Coil konnte uns das Gerät geschmacklich überzeugen. Wem lange Laufzeiten und geringer Liquidverbrauch wichtig sind, sollte einfach mal den 1,6 Ohm Kopf ausprobieren. Zudem erfreut sich auch dieser nach wie vor großer Beliebtheit.
Über Kleinigkeiten wie die schlecht erkennbare Einstellung der Airflow und die fehlende Arretierung der Top-Cap lässt bei dem Gerät sicherlich gut hinwegsehen. Der Verdampfer hält aus unserer Sicht eindeutig, was er verspricht: angenehmer MTL Genuss auf hohem Niveau zum fairen Preis.
