Erfahrungsbericht Aspire AF Tank Verdampfer

aspire-af-tank-verdampfer-nahaufnahme

Auf der Suche nach einem Verdampfer für diejenigen, die beim Dampfen unserer E-Pfeifen etwas mehr Dampf bevorzugen, sind wir auf den Aspire AF Tank gestoßen. Aspire hat mit dem Nautilus-Verdampfer, der zur Referenzklasse der MTL-Fertigverdampfer zählt, die Messlatte sehr hoch gelegt. Ob der AF Tank dieses Niveau halten kann, erfahren Sie in diesem ausführlichen Erfahrungsbericht.


Technische Daten

Der Aspire AF Tank Verdampfer hat einen Durchmesser von etwa 23 mm und lässt sich daher an den meisten der von uns angebotenen E-Pfeifen anschrauben. Hier als Beispiel eine Luna E-Pfeife mit angeschraubtem AF Tank.

e-pfeife-mit-aspire-af-tank-verdampfer

Eine Ausnahme bilden E-Pfeifen, deren Anschluss weiter hinten im Holm eingesetzt wurde– in diesem Fall könnte das breite Bubbleglas zum Problem werden. Das mitgelieferte Bubbleglas verbreitert das Gerät auf ca. 28 mm und ist rein optisch gesehen sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Durch das Bubbleglas hat der Verdampfer ein Füllvolumen von 4ml, was in Anbetracht der Abmessungen des Geräts ganz ordentlich erscheint. Bis vor einiger Zeit gab es, als Alternative auch ein gerades Glas (2ml) , allerdings wird dies heute anscheinend nicht mehr angeboten. 

Das Gerät hat eine Gesamtlänge von ca. 35 mm (ohne Drip-Tip), einen 510er Drip Tip Steckanschluss und einen 510er Schraubanschluss. Außerdem verfügt der AF-Tank über ein Slide-Open Top-Fill System und eine Top Airflow (Einzelheiten dazu weiter unten im Artikel).

Der Verdampfer wird von Aspire als MTL und DL Gerät beworben. Das Gerät wird als Set mit dem Akkuträger Boxxer-Mod verkauft, zudem werden die Coils in Aspire Flexus Podsystemen eingesetzt. 


Lieferumfang

  • 1x ASPIRE Verdampfer AF-Tank
  • 1x ASPIRE Coil AF-Meshed 0,4 Ohm Coil (vorinstalliert)
  • 1x ASPIRE Coil AF-Meshed 0,6 Ohm Coil
  • 1x Ersatzteil-Set (O-Ringe)
  • 1x Bedienungsanleitung
set-verdampfer

Das Verdampfer-Set mit oben aufgeführtem Lieferumfang. Ein Ersatzglas ist im Lieferumfang leider nicht erhalten, allerdings als Zubehör erhältlich. Das Glas ist sehr robust gearbeitet und von guter Qualität. 


Details

Flache Top-Cap

flache-top-cap

Der Verdampfer besitzt eine flache Top-Cap. Das würden wir uns beim Nautilus ebenfalls wünschen.  

verdampfer-mit-mundstueck

Durch diese Bauart lassen sich  Pfeifenmundstücke oder Drip-Tips mit breiter Auflagefläche nahezu bündig aufstecken. 

unterseite-510

Die Unterseite mit 510er Schraubgewinde.

coilwechsel-base-abgeschraubt

Der Coilwechsel gestaltet sich einfach. Dazu wird das Unterteil (Base) abgeschraubt. Oberhalb des Coils sind die Bohrungen der aufwändigen Luftführung zu erkennen. 

verdampferkopf-herausziehen

Der Verdampferkopf lässt sich leicht aus dem Gerät herausziehen.

verdampferkopf-langloecher-watte

Die Langlöcher am Verdampferkopf ermöglichen es, den Tank fast vollständig zu entleeren.

nachteil-coilwechsel

In der detaillierten Seitenansicht wird gleich ein erster Nachteil sichtbar: Es wurde kein Federmechanismus eingebaut, der das Liquid beim Coilwechsel zurückhält. Das bedeutet, dass der umgedrehte Verdampfer bis zur rot eingezeichneten Markierung entleert werden muss, sonst läuft das verbleibende Liquid aus dem Drip Tip heraus. Das wurde beim Nautilus deutlich besser gelöst. Früher war es üblich, den Verdampfer vor dem Wechsel zu leeren, doch heutzutage ist die Dampfergemeinde anderes gewohnt und erwartet eine bequemere Handhabung.

top-cap-schiebemechanismus

Das Befüllen hingegen gestaltet sich komfortabel, denn hier hat Aspire dem Verdampfer die vom Nautilus bekannte Top-Cap mit Schiebemechanismus spendiert (im Test etwas schwergängig).  

befuellen

Zum Befüllen wird die Top-Cap einfach durch Drücken auf den "unauffällig roten Pfeil" zur Seite geschoben. Dadurch wird die Füllöffnung freigegeben, um (von oben) einzufüllen. 

verdampfer-komplett-zerlegen

Zum Reinigen lässt sich der Verdampfer in weiten Teilen zerlegen.


Airflow

Um den Zugwiderstand einzustellen, verfügt der Verdampfer über eine stufenlos regulierbare, obenliegende Airflow (Top-Airflow) d.h. der Einstellring befindet sich nicht unten am Verdampfer (Bottom-Airflow / Nautilus), sondern oben. Um dies technisch umzusetzen, ist eine ausgeklügelte Technik notwendig. 

Ein wirklich großer Vorteil: Das System ist auslaufsicher. Siffen (wenn auch nur gelegentlich) wie beim Nautilus Verdampfer ist mit diesem Gerät so gut wie kein Thema. 

Ein genauer Blick auf die Airflow zeigt sofort, wofür dieser Verdampfer eigentlich konzipiert ist – zum RDL-Dampfen (Restriktives Direct Lung). Statt kleiner, nebeneinander gereihter Bohrungen wie beim Nautilus ist hier ein schmaler Schlitz zu sehen, der in der Breite einstellbar ist. Feines Dosieren bzw. Einstellen des Zugwiderstands, wie beim Nautilus, ist hier zwar möglich, erfordert aber etwas Fingerspitzengefühl und Augenmaß.

airflow-voll-geoeffnet

Auf dem Bild markiert - der Schlitz der Airflow vollständig geöffnet (geringster Zugwiderstand)

vergleich-airflow-halb-geoeffnet

Im Vergleich dazu als Beispiel die Airflow halb geöffnet.

airflow-1mm-geoeffnet

Zum Schluss noch ein Bild mit einer etwa 1 mm geöffneten Airflow. Damit lässt sich definitiv schon ein straffer Zugwiderstand einstellen. Positiv ist, dass die Airflow sehr gut abdichtet – bei vollständig geschlossener Airflow ist kein Ziehen möglich. Das haben wir bei manchen RDL Verdampfern schon anders erlebt (Geekvape Z-Nano).

Mit einem 1,0 Ohm Coil kann der Verdampfer auch als reines MTL Gerät betrieben werden. Allerdings sind wir der Meinung, dass dies aufgrund der feineren Einstellmöglichkeiten beim Nautilus besser gelingt, denn "Feintuning" gehört beim MTL Dampfen einfach dazu. Aus diesem Grund haben wir den 1.0 Ohm Coil auch nicht weiter getestet.


Coil Leistungsdaten

Wie bereits beschrieben, wird der Verdampfer mit einem  0,4 Ohm Coil (vorinstalliert) sowie einem 0,6 Ohm Coil (beiliegend) geliefert. Beide Coils wurden von uns getestet. 

Die von Aspire angegebenen, empfohlenen Leistungsdaten der Coils:

  • 0.4 Ohm (20-28W)
  • 0.6 Ohm (15-18 W)
  • 1.0 Ohm (12-15 W)

Voraussetzung zum Dampfen von E-Pfeifen mit niedrigem Widerstand

Wenn Sie Ihre E-Pfeife mit einem Verdampfer nutzen möchten, der einen niedrigen Widerstand besitzt, ist die Grundvoraussetzung, dass der Akku darauf ausgelegt ist.

Die in unserem Shop angebotenen 18500er-Akkus mit eingebauter Elektronik sind dafür beispielsweise nicht geeignet, weil die Schutzelektronik des Akkus den Akku aufgrund der hohen Ströme abschaltet. Hier kommen in der Regel nur ungeschützte Zellen zum Einsatz. Bei einem Verdampferwiderstand von 0.4 Ohm sollte der Akku schon mindestens 11A Dauerbelastung aushalten, je höher, umso besser.

Wir haben uns deshalb bei dem oben gezeigten Luna Pfeifenmodell für einen 18500 Akku mit 22A Strombelastbarkeit und einer Kapazität von 1500mAh entschieden. 


Dampfleistung und Geschmackstest

Getestet wurden der vorinstallierte 0.4 Ohm Coil sowie der beiliegende 0.6 Ohm Coil. Dabei wurde die Leistung der E-Pfeife auf die Stufe Gelb geschaltet.

Dampfmenge

Wenn man es gewohnt ist, mit dem Nautilus gemütlich Backe zu dampfen, ist die Dampfmenge beider Coils fast schon beeindruckend. Bei diesem Gerät und Coil handelt es sich eben um einen RDL-Verdampfer.  Natürlich erreicht die Dampfmenge nicht die eines DL-Verdampfers mit fingerdicken Coildrähten der mit 200W Leistung befeuert wird, aber im Vergleich zum Nautilus 1.0 Ohm Coil lässt sich definitiv feststellen: Es qualmt schon mehr:-). Für manchen Backedampfer könnte die Dampfmenge vielleicht etwas zu viel sein, aber das lässt sich (innerhalb der Leistungrenzen des Coils)  durch eine geringere Dampfleistung der Pfeife einstellen.

Die Dampfmenge des 0,4-Ohm-Coils ist geringfügig höher als die des 0,6-Ohm-Coils.

Zugverhalten

Zum Test wurde ein kurzes 510er Drip Tip mit großer Bohrung verwendet. Ein Mundstück würde die Inhalation zusätzlich ausbremsen.(( Das ist übrigens auch einer der Gründe, weshalb es aus unserer Sicht wenig Sinn ergibt, einen reinen DL Verdampfer mit einer E-Pfeife zu betreiben /mehr dazu an anderer Stelle)). 

 

Mit vollständig geöffneter Airflow ist beim Ziehen ein Zugwiderstand zu spüren. Der Widerstand ist dabei um einiges höher als bei einem reinen DL Verdampfer.  Der Zugwiderstand ist jedoch etwas geringer als bei einem MTL-Verdampfer wie dem Nautilus (mit maximal geöffneter Airflow  /Bohrung 3 mm).

 

 

Eine halb geöffnete Airflow entspricht  (geschätzt) dem Zugverhalten eines Nautilus mit geöffneter 1.8-mm-Bohrung.

 

Wenn man die Airflow weiter schließt, kann man sogar einen strafferen bis sehr straffen Zug einstellen, wie man ihn von MTL Verdampfern kennt. Einen Golfball durch den Gartenschlauch ziehen, ist also möglich :-). 

 

Um den Airflowring zu drehen, ist etwas Kraft notwendig, was aber verhindert, dass sich der Ring während des Dampfens versehentlich verschiebt.

In den getesteten Airflow-Setups war ein nicht störendes Zuggeräusch wahrnehmbar.

Geschmackstest

Den Geschmack eines Verdampfers objektiv zu beurteilen, ist eine Herausforderung, da Geschmack stets subjektiv wahrgenommen wird.

Im direkten Vergleich unterscheiden sich die beiden mitgelieferten Coils nur in Nuancen, wobei uns der 0.4 Ohm Coil etwas besser gefallen  hat. Im Vergleich zum Nautilus ist der Geschmack jedoch etwas weniger differenziert, also etwas "flacher". Zudem fällt auf, dass beim Dampfen ein Teil der Süße des Liquids herausgenommen wird (speziell beim 0.6 Ohm Coil). Das haben auch einige Nutzer der Coils im Flexus Pod angemerkt. Bei Tabakliquids und überdosierten Liquids empfinden wir das als angenehm, wer es jedoch süßer mag, wird sich mit dem Gerät vielleicht weniger anfreunden können. 

Insgesamt lässt sich der Geschmack als gut bis zufriedenstellend bewerten, da haben wir bereits Verdampfer mit deutlich schlechterer Geschmacksdifferenzierung getestet.

Fazit

Alles in allem liefert Aspire mit dem AF Tank ein solides Gerät, was bei dem Hersteller kaum anders zu erwarten war.

Die Verarbeitungsqualität ist gut, und das Gerät hinterlässt einen insgesamt positiven Eindruck. Ein Vorteil ist, dass die Coils nicht nur im Verdampfer, sondern auch im dazugehörigen Podsystem verwendet werden können – eine Entwicklung, die wir begrüßen.

Ein Nachteil ist, dass der Coil idealerweise erst bei leerem Tank gewechselt werden sollte. Ansonsten läuft das Liquid beim Herausziehen des Coils aus der Mundstücköffnung heraus :-). Mit ein bisschen Aufmerksamkeit dürfte das allerdings kein größeres Problem darstellen.

Die Coils liefern einen gefälligen Geschmack, der allerdings nicht ganz so differenziert ist wie die des Nautilus Verdampfers. Insbesondere der 0.6 Ohm Coil nimmt Süße aus dem Liquid. Die Dampfentwicklung ist bereits mit wenig Leistung beeindruckend. Aspire hat es als einer der wenigen Hersteller verstanden, Coils effizient zu konstruieren. Wie langlebig die Coils tatsächlich sind, können wir momentan nicht genau beurteilen. Nutzer, die diese Coils im Flexus Pod verwenden, zeigen sich jedoch begeistert von ihrer Haltbarkeit.

Aspire AF Tank & E-Pfeife

Nutzern unserer E-Pfeifen, die nach einem Verdampfer suchen, der mehr Dampf produziert oder die einfach mal etwas Neues ausprobieren möchten, können wir dieses Gerät empfehlen, zumal der Preis von um die 20 Euro als fair bezeichnet werden kann. Wichtig ist dabei, einen passenden Akku mit hoher Stromabgabe zu wählen (18500er-Modelle Efest Purple Zellen oder KP 18500-1500). Außerdem sollte man darauf achten, dass das Bubbleglas beim Einschrauben nicht stört, was bei manchen E-Pfeifen mit Holmende aus Naturborke der Fall sein kann.

 

Ein wirklich großer Pluspunkt ist die oben liegende Airflow (Top Airflow), die den Verdampfer nahezu auslaufsicher macht. Zudem lässt die Airflow einen straffen Zug zu und dichtet sehr gut ab.  Eine solche Airflow wäre auch beim Nautilus wünschenswert, dann wäre das Gerät nicht mehr zu toppen und endgültig in die Kaiserklasse aufgestiegen. Der 0,4 Ohm Coil ist aufgrund der Toleranzen sowohl mit älteren Pfeifen als auch mit neueren evoo-v2 Pfeifen kompatibel.

Zum Dampfen bleibt der Nautilus Verdampfer aufgrund seines vorzüglichen Geschmacks nach wie vor eine ausgezeichnete Wahl. Geschmacklich bewegt sich der AF Tank dagegen eher im oberen Mittelfeld, so zumindest unser subjektiver Eindruck.

Wer mehr Dampf bevorzugt und eine auslaufsichere Alternative sucht, sollte sich dieses Gerät mal näher ansehen und ausprobieren. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

 

Wir werden den Verdampfer sowie 18500er Efest Purple Akkuzellen (1000mAh) in nächster Zeit im Shop zum Test bereithalten. Die oben beschriebene KP Akkuzelle mit 1500mAh ist bei unserem Großhändler von dem wir unsere Akkus beziehen leider nur sporadisch erhältlich. Mittelfristig arbeiten wir dazu allerdings an einer alternativen Lösung.  

Eine weitere Möglichkeit um die Dampfmenge zu erhöhen wäre beispielsweise der Geekvape Z-Nano 2 Verdampfer mit seinen B-Series Coils in 0,3/0,4 oder 0,6 Ohm (ebenfalls oben liegende Airflow) oder der Nautilus 0.4 Ohm Mesh-Coil. 

Kurzes Update: Der Geschmack des 0,4 Ohm Coils hat sich nach einer Eindampfphase und drei Tankfüllungen  verbessert. Auch die Süße des Liquids ist nun deutlicher zu schmecken.