E-Pfeife mehr Dampf

Wie Sie Ihrer E-Pfeife mehr Dampf entlocken können und welche Rolle das RDL Dampfen dabei spielt, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Basics: unterschiedliche Zugtechniken

Wie in unserem Anfängerguide beschrieben, gibt es beim Dampfen drei unterschiedliche Zugtechniken.

Zur Erinnerung:

  • MTL-Dampfen steht für „Mouth To Lung“ (MTL) und bedeutet „Mund-zu-Lunge-Dampfen“. Dabei wird der Dampf zunächst in den Mund gezogen, kurz gehalten und dann in die Lunge eingeatmet.

  • RDL-Dampfen steht für „Restricted Direct Lung“ Dampfen. Das bedeutet, dass beim Dampfen ein etwas engerer Luftstrom verwendet wird. Der Dampf wird somit nicht ganz so frei in die Lunge gezogen wie bei direkter Lungeninhalation (DL), sondern gelangt erst in den Mundraum und von dort aus in die Lunge.

  • DL-Dampfen steht für „Direct Lung“ Dampfen, also das direkte Inhalieren in die Lunge. Dabei wird der Dampf direkt in die Lunge gezogen. 


Zugtechniken und Dampfmenge

Die drei Zugtechniken stellen unterschiedliche Anforderungen an Verdampfer und Akkuträger. Zudem unterscheiden sich die eingesetzten Verdampfer bzw. Coils hinsichtlich der produzierten Dampfmenge.

  • Beim MTL-Dampfen werden Verdampfer mit höherem Widerstand von ca. 0,7-1,8 Ohm  verwendet. Der Zugwiderstand ist hoch und lässt sich fein justieren. Die Dampfmenge ist moderat.

  • Beim RDL-Dampfen werden Verdampfer mit niedrigeren Widerständen von ca. 0,3 bis 0,6 Ohm verwendet. Der Zugwiderstand ist niedrig und lässt sich in der Regel eher grob justieren. Die Dampfmenge ist erhöht.

  • Beim DL-Dampfen werden Verdampfer mit sehr niedrigen Widerständen von ca. 0,1 bis 0,2 Ohm eingesetzt. Der Zugwiderstand ist äußerst gering und kaum wahrnehmbar. Die Dampfmenge ist  hoch bis extrem hoch.


MTL & DL

Die meisten unserer Kunden nutzen die E-Pfeife mit der naheliegendsten Zugtechnik: dem MTL-Dampfen. Das Dampfen mit höherem Zugwiderstand und moderater Dampfleistung passt aus unserer Sicht ausgezeichnet in den Kontext der E-pfeifen.

Tiefe Lungenzüge mit großen Dampfmengen (DL-Dampfen) sind bei Verwendung eines Pfeifenmundstücks schlichtweg unmöglich. Nähere Hinweise dazu finden Sie am Ende des Artikels.


Dampfmenge erhöhen mit RDL Verdampfer

RDL zu dampfen ist eine relativ neue „Zwischenform“ von Mundinhalation (MTL) und Lungeninhalation (DL). Aufgrund eines mittelstarken Zugwiderstands können Sie dabei entweder in den Mundraum oder in die Lunge inhalieren bzw. beide Methoden nach Belieben kombinieren. Die Züge sind in der Regel kürzer als beim MTL-Dampfen, der Zugwiderstand geringer.


Mit dem entsprechenden Verdampfer bzw. Verdampferkopf (Coil) lässt sich die Dampfmenge Ihrer E-Pfeife erhöhen.


Hardware Voraussetzung zum RDL Dampfen von E-Pfeifen

Im Folgenden werden die erforderlichen Hardware-Voraussetzungen sowie mögliche auftretende Probleme erläutert.

Unsere E-Pfeifen können grundsätzlich zum RDL-Dampfen verwendet werden (ausgenommen 18350er-Modelle).


Geeigneter Akku

Dabei ist jedoch zu beachten, dass nicht jeder Akkutyp geeignet ist, um RDL zu dampfen. Die vergleichsweise niedrigen Widerstände belasten die Akkus stärker. Dafür müssen die Akkus entsprechend ausgelegt sein. Die in unserem Shop angebotenen 18500-Keeppower-Akkus mit hoher Kapazität (2300/2600 mAh) verfügen über eine eingebaute Schutzschaltung. Diese Akkus sind daher nicht zum RDL-Dampfen, sondern ausschließlich zum MTL-Dampfen geeignet. Die Schutzschaltung der Akkus wird beim Dampfen mit höheren Strömen aktiviert.

Zum RDL Dampfen werden Akkuzellen mit hoher Strombelastbarkeit benötigt, wie beispielsweise die 18500er Efest Purple Zelle. Die längeren 18650er-Akkus bringen (in vielen Fällen) eine noch höhere Strombelastbarkeit mit. Sie können allerdings nur in die dafür geeignete 18650er-Pfeife eingesetzt werden. 18350er-Akkus sind aufgrund ihrer geringen Strombelastbarkeit nicht zum RDL Dampfen mit niedrigen Widerständen geeignet.

 

Akkus, die höherem Strombedarf standhalten, sind größtenteils ungeschützt. In jedem Fall bitten wir Sie, die Sicherheitshinweise des jeweiligen Akkus und das Datenblatt zu beachten. Im Zweifelsfall kontaktieren Sie bitte vor der Anwendung unseren Support.

Ein geeigneter Akku ist also eine wichtige Grundvoraussetzung, um RDL zu dampfen. Dabei muss der Akku zumindest den maximal  auftretenden Strom standhalten.

Die E-Pfeife übernimmt dabei die Schutzfunktion und verhindert eine Überlastung.


Unterschiedliche Länge der Akkus

Ein spezielles Problem der 18500er-Pfeifen besteht darin, dass die Akkuzellen mit hoher Strombelastbarkeit aufgrund der fehlenden Schutzschaltung kürzer sind. 

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Links im Bild eine Akkuzelle mit Schutzelektronik, rechts eine ungeschützte Zelle.


Kontaktfeder Akkudeckel

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Durch die unterschiedliche Länge der Akkus kann die Kontaktfeder des Akkudeckels unter Umständen keinen Kontakt herstellen.


Um das Problem zu lösen, gibt es eine einfache Option:

 

  • Sie ziehen die Kontaktfeder des Akkudeckels in die Länge. Dadurch lässt sie sich allerdings nicht mehr in den Ausgangszustand zurückbiegen. Grundsätzlich ist das kein Problem. Wenn Sie anschließend jedoch beabsichtigen, mit geschützten (längeren) Akkus MTL zu dampfen, müssen Sie beim Zuschrauben der Deckelkappe etwas mehr Kraft aufwenden, um die Federspannung zu überwinden. Ziehen Sie die Feder daher vorsichtig in die Länge. Tasten Sie sich langsam an die notwendige Kontaktlänge heran und ziehen Sie die Kontaktfeder nur so lang wie unbedingt nötig.


RDL Dampfen mit Nautilus Verdampfer

 

Zum RDL-Dampfen wird ein entsprechender Verdampfer benötigt. Die gute Nachricht: wenn Sie bereits einen Nautilus-Verdampfer besitzen, können Sie diesen verwenden. Dazu muss lediglich ein entsprechender Coil in das Gerät eingesetzt werden. Wir empfehlen, hierfür einen 0,3-Ohm- oder (besser) einen 0,4-Ohm-Coil zu verwenden. Der 0,4-Ohm-Coil des Nautilus ist insofern eine bessere Wahl, weil er gegenüber dem 0,3-Ohm-Coil 25 % Leistung einspart. Dies ist im Hinblick auf die ohnehin begrenzt verfügbare Kapazität des geeigneten Akkus von Bedeutung und erhöht zudem noch dessen Lebensdauer. Der Unterschied zum 0,3-Ohm-Coil ist nur marginal, was die Dampfleistung und den Geschmack betrifft.


Bottom und Top Airflow Verdampfer

 

Zum Dampfen mit höherer Dampfentwicklung sind sowohl Geräte mit unten liegender Luftführung, wie der Nautilus, als auch Verdampfer mit oben liegender Luftführung geeignet. Voraussetzung ist der Einsatz entsprechender RDL-Coils.

Zum Vergleich hier eine schematische Darstellung der beiden Airflow-Systeme.

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Links im Bild ist die Bottom Airflow eines Verdampfers, wie beispielsweise des Nautilus, zu sehen. Beim Ziehen wird die Luft durch die Bohrung der Base, die sich unterhalb der Coils befindet, angesaugt, durch den Coil hindurchgeführt, mit Dampf angereichert und zum Mundstück geleitet.

Rechts im Bild ist ein Verdampfer mit einer oben liegenden Luftführung, auch Top Airflow genannt, zu sehen. Beim Ziehen wird die Luft oben angesaugt, seitlich am Coil vorbeigeführt und unterhalb des Coils wieder ausgegeben. Anschließend strömt sie durch den Coil hindurch, wird mit Dampf angereichert und gelangt zum Mundstück. Die Base des Geräts hat keine Luftlöcher und ist geschlossen.


Kondensatbildung im Pfeifenmundstück

Insbesondere bei höheren Dampfmengen kühlt ein Teil des Dampfes im Pfeifenmundstück ab und kondensiert. Der Effekt wird zusätzlich verstärkt, wenn mit höherem Zugwiderstand gedampft wird. Die Airflow sollte daher möglichst weit geöffnet werden, um den Zugwiderstand zu verringern.

 

Sobald sich eine gewisse Menge an Kondensat im Pfeifenmundstück angereichert hat, läuft es den umgekehrten Weg zurück in den Verdampfer bis hinunter zur Base. Bei Verdampfern mit unten liegender Luftführung tritt es dabei irgendwann aus den Luftlöchern der Base aus. Bei Verdampfern mit oben liegender Luftführung wird das Kondensat in der Base des Gerätes aufgefangen und gesammelt. Ist diese vollgelaufen, macht sich das durch ein Gurgeln und Blubbern des Gerätes bemerkbar. Spätestens dann sollte die Base kurz abgeschraubt und geleert werden. Zum Aufsaugen der Flüssigkeit eignet sich beispielsweise ein Taschentuch oder Küchenkrepp.


Fazit 

Anders als beim Dampfen mit Akkuträgern gibt es beim Dampfen der E-Pfeife mit höherer Dampfleistung besondere Herausforderungen.

 

Neben der Auswahl eines geeigneten Akkus und dem Einsatz einer Deckelkappe mit längerer Kontaktfeder (18500er-Pfeifen) sollte insbesondere der Kondensatbildung im Mundstück Aufmerksamkeit geschenkt werden. 

 

Verdampfer mit unten liegender Luftführung (z.B. Nautilus) sollten zu diesem Einsatzzweck mit einem kürzeren Pfeifenmundstück bis ca.7 cm Länge betrieben und die Airflow möglichst weit geöffnet werden. Damit und mit der richtigen Zugtechnik lässt sich die Kondensatbildung zwar nicht vollständig verhindern, aber zumindest deutlich reduzieren. Wer dennoch ein langes Mundstück (Lesepfeife) nutzen möchte, muss damit leben, dass das Gerät des Öfteren anfängt zu tropfen. Zum RDL-Dampfen des Nautilus wäre beispielsweise der 0,4-Ohm-Coil (im Shop erhältlich) geeignet.

 

Top-Airflow-Verdampfer wie beispielsweise der Aspire AF Tank können mit Pfeifenmundstücken jeglicher Länge eingesetzt werden, ohne zu tropfen. Damit bieten Sie im besonderen Fall des Pfeife-Dampfens bei hoher Dampfmenge eine attraktive Alternative. Eine mit Kondensat vollgelaufene Base sollte spätestens entleert werden wenn der Verdampfer beginnt zu blubbern. Das Entleeren ist schnell erledigt und in der Regel angenehmer als ein tropfender Verdampfer.


E-Pfeife DL dampfen? …

Manche E-Pfeifen lassen sich mit DL-Verdampfern betreiben. Einem für direkte Lungenzüge optimierten DL-Verdampfer liegt in der Regel ein kurzes bis sehr kurzes Drip Tip mit großer Bohrung bei. Das kurze Drip Tip dient dazu, die hohe Dampfmenge auf möglichst kurzem Weg zum Mundraum bzw. zur Lunge zu transportieren. Die breite Bohrung mit 810er-Anschluss sorgt außerdem dafür, dass beim Ziehen ausreichend Unterdruck entsteht. Der hohe Luftstrom wird auch benötigt, um die Wicklungen der mächtigen Coils herunterzukühlen. Ob es im besonderen Fall von E-Pfeifen zielführend ist, auf ein Mundstück zu verzichten, bleibt jedem selbst überlassen. Wir vertreten die Meinung, dass zum Gefühl des Pfeife-Dampfens ein Mundstück dazugehört, genauso wie bei der Tabakpfeife. Daher ist unsere Elektronik nicht auf diese Geräte ausgelegt und schaltet bei zu niedrigem Widerstand ab. Selbst mit Coils, die innerhalb der Spezifikation der Pfeifen liegen (zum Beispiel 0,3 Ohm), lässt sich aufgrund des Querschnitts der eingebauten Drähte kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Das sieht man auch an den Leistungsangaben der Coils (zum Beispiel 60–70 W). Aufgrund der Trägheit der Coils wird über einen längeren Zeitraum permanent ausreichend Leistung benötigt, um diese auf Temperatur zu bringen. Dafür sind geregelte Akkuträger besser geeignet, da sie ständig Leistung „nachschieben“ und diese bei Bedarf erhöhen.

      

 

Beim MTL- und RDL- Dampfen ist es übrigens ebenfalls möglich, direkt auf Lunge zu ziehen, indem die Lippen beim Ziehen am Mundstück nicht vollständig verschlossen werden. So wird beim Inhalieren gleichzeitig etwas Luft gezogen und der Zugwiderstand verringert.