Oberflächenversiegelung unserer E Pfeifen
Die Versiegelung der Oberflächen unserer E Pfeifen stellt einen wichtigen Schritt zum Ende der Fertigung dar.
Durch die Versiegelung wird das Holz der E-Pfeifen nachhaltig geschützt, um den Pfeifenkorpus vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Fingerabdrücken (Schweiß), oder auch beispielsweise Liquid zu schützen. Zudem erhöht die Versiegelung die Widerstandsfähigkeit des Holzes, um es vor Kratzern zu bewahren.
Bei jeder unserer Pfeifen wird individuell entschieden, welches Öl auf das jeweilige Modell aufgetragen wird. Unabhängig davon besitzen sämtliche Öle Gemeinsamkeiten, die wir als Grundvoraussetzung betrachten, um von uns verwendet zu werden:
- Rezeptur aus natürlichen Zutaten
- Lebensmittelecht
- offenporig
Auch wenn das verwendete Hochglanz-Schaftöl eine lackähnliche Oberfläche erzeugt, so lehnen wir den Einsatz von Lack aus verschiedenen Gründen grundsätzlich ab. Lack dringt in den meisten Fällen weder ins Holz ein, wird häufig aus Kunstharz hergestellt und neigt im Laufe der Zeit zum Vergilben und Reißen. Im schlimmsten Fall nimmt ein geschlossen poriger Lack dem Holz die Möglichkeit zu atmen.
Die von uns verwendeten Öle lassen sich in drei Kategorien einteilen. Jedes der Öle erzeugt eine andere Oberfläche mit unterschiedlichen haptischen und optischen Eigenschaften:
- matt
- seidenglänzend
- hochglänzend (Ultra-Hochglanz)
Dabei muss zwischen schichtbildenden Ölen und Ölen unterschieden werden. Mithilfe von schichtbildenden Ölen lassen sich glänzende Oberflächen erzeugen.
Zudem unterscheiden sich die Öle durch unterschiedlich starke Befeuerung der Holzoberfläche. Dabei wird die vorhandene Maserung jeweils mehr oder weniger stark betont und hervorgehoben.
Die dezente Geruchsbildung der Öle verfliegt im Laufe der Zeit. Bis zur vollständigen Aushärtung dauert es in der Regel ca. 4 Wochen. Auch wenn die Oberfläche von Beginn an sehr widerstandsfähig ist, so ist es in jedem Fall ratsam, die Pfeife anfänglich etwas behutsam zu behandeln.
Schaftöl matt:
Das von uns verwendete matte Schaftöl der Firma Scherell dringt vollständig und tief in das Holz ein. Im Gegensatz zu den
schichtbildenden Ölen bleibt der Feinschliff des Holzes „fühlbar“. Das Holz wird durch die Ölung mäßig befeuert und leicht abgetönt. Dieses Öl lässt sich nahezu problemlos auf alle
Holzarten auftragen. Bei Holzarten mit dunkler Maserung entsteht ein geringer Kontrast, da Konturen der Maserung mit dem Kernholz optisch „verschwimmen“. Das Öl wird in der Regel
zweimal auf das Holz aufgetragen.
Drechsleröl seidenglänzend
Das Drechsleröl der Firma Steinert dringt mitteltief in das Holz ein und hinterlässt bei mehrmaligem Auftrag eine seidenglänzende Schicht an der Oberfläche. Das Holz wird dabei relativ stark befeuert und die Maserung schön hervorgehoben. Zum Auftrag auf ein von Natur aus ölhaltiges Holz (Bsp. Olive, Ziricote, Palisander, Cocobolo) ist die Vorbehandlung durch Entfettung der Oberfläche erforderlich. Um den Seidenglanz zu erzielen, wird das Öl in der Regel drei bis vier Mal auf das Holz aufgetragen. Durch die relativ dünne Deckschicht bleibt ein Großteil der haptischen Eigenschaften des ursprünglichen Holzes erhalten. Das Öl stellt somit einen guten Kompromiss aus Haptik und Optik dar. Der entstehende Seidenglanz wirkt dezenter als eine Hochglanz-Oberfläche.
Schaftöl hochglänzend
Das kanadische Schaftöl der Firma Birchwood Casey dringt beim ersten Auftrag mitteltief in das Holz ein. Durch weitere Aufträge wird
die Deckschicht zunehmend glänzender, auch ein extremer Hochglanz ist erzielbar. Dieses Öl befeuert das Holz eher mäßig. Diese Tatsache wird durch die kristallklare, glänzende Oberfläche
allerdings wieder wett gemacht. Als problematisch gestaltet sich der Auftrag des Öls auf naturöl-haltige Hölzer, da das Öl des Holzes mit dem aufgetragenen Schaftöl reagiert. Sehr ölhaltige
Holzarten wie beispielsweise Thuja lassen sich mit diesem Öl überhaupt nicht versiegeln. Zum Auftrag ist eine umfangreiche Vorbehandlung des Holzes notwendig. Dabei wird das Holz zuvor entfettet
und anschließend mit einer Schicht Schellack grundiert. Um eine hochglänzende Oberfläche zu erzeugen sind 5–7 Ölaufträge notwendig, bei Ultra Hochglanz Oberflächen um die 10 Aufträge. Haptisch
gesehen bildet sich an der Oberfläche eine Deckschicht, die sich lackähnlich anfühlt, optisch betrachtet besitzt die Oberfläche einen ganz besonderen Reiz.
Sämtlichen Ölen gemein ist, dass ein schönes Endergebnis nur durch entsprechende Vorbereitung des Holzes (mehrfacher Feinschliff+Wässerung) erzielt werden kann. Zudem erfordert der Auftrag eine gewisse Expertise, um ein homogenes Bild zu erzeugen. Zwischen den einzelnen Ölaufträgen müssen bestimmte Trocknungszeiten eingehalten werden. Das Holz wird vor jedem weiteren Ölauftrag sehr fein vor-geschliffen, um eine gute Haftung zu erzielen.