Im Grunde genommen ist es sehr müßig darüber nachzudenken, ob es sinnvoll wäre ein Display in die E Pfeifen zu integrieren oder nicht. Ich habe schon Stunden damit verbracht über Vor- und Nachteile nachzudenken, bin dann aber stets zu demselben Schluss gekommen.
Rein technisch betrachtet bietet die eingebaute Schaltung mehr Möglichkeiten als tatsächlich genutzt werden.
Letztlich denke ich, ist es eine Frage von Prioritäten und persönlichen Anforderungen, die ein jeder Nutzer an die Pfeife stellt. Diese sind genauso individuell und unterschiedlich wie die Menschen als solche.
Deshalb lohnt es auch nicht darüber zu streiten was nun besser wäre und was nicht. Geschmäcker und Ansichten können eben verschieden sein.
Als ich im Jahr 2012 begonnen habe, die ersten E-Pfeifen zu fertigen, war es für mich besonders wichtig die Pfeife so authentisch wie möglich zu gestalten. In der Zeit ist auch die Idee des Leuchtringes entstanden. Dieser war „ursprünglich“ vorgesehen, um Glut zu imitieren. Seit einigen Jahren betrachte ich den integrierten Leuchtring allerdings eher, als optisch ansprechende Möglichkeit den Betriebszustand der Pfeife darzustellen.
Mittlerweile bin ich davon abgekommen den Tabakpfeifen Formen „nachzueifern“. Die Tatsache, dass eine komplexe elektronische Schaltung mit Energieträger in die Pfeife integriert werden muss, führt zwangsläufig zur Kompromissfindung. Die Brennkammer einer Tabakpfeifen ist eben nicht mit der Akkuröhre eines 18500er Akkus vergleichbar. Aus diesem Grund bin ich bereits vor längerer Zeit dazu übergegangen eigene Formen zu kreieren. Manche Formgebungen erinnern tatsächlich stärker an die Tabakpfeife, trotzdem gibt es in gewisser Weise Abweichungen. Aus diesem Grund bezeichne ich die Modelle gerne als „semiklassisch“, denn sie vereinen die klassische Formgebung der Tabakpfeife und die moderne Form der E Pfeife.
Was mich an der Fertigung reizt sind die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und die Tatsache mit unterschiedlichsten, zum Teil sehr edlen Materialien arbeiten zu dürfen. Naturmaterialien wie das eigentliche Holz, Horn oder Mammut Elfenbein betrachte ich stets mit großer Ehrfurcht. Manchmal freue ich mich wie ein „Schneekönig“, wenn sich die Gelegenheit bietet ein besonders schönes Stück Holz zu erwerben. Der gelegentliche Einsatz von neuen Hightech-Materialien wie eingefärbtes Epoxidharz stellt einen schönen Kontrast zu den Naturmaterialien dar, eine neue Art der Gestaltung die mit Tabakpfeifen nicht realisierbar wäre.
Es mag wohl eine ähnliche Faszination gewesen sein, die früheren Tabakpfeifen-Fertigern den Antrieb verliehen hat ihre Werke zu schaffen. Die Möglichkeit der Kreativität freien Lauf lassen zu können, um eine erfüllende Tätigkeit auszuüben, werte ich sehr hoch, dafür bin ich wirklich dankbar. Die Anerkennung der eigenen Werke ist dabei wohl das größte Kompliment, das einem jedem Pfeifen-Fertiger widerfahren kann.
Gerade im Bereich der E Zigaretten hat sich in den letzten Jahren ein regelrechter Trendmarkt entwickelt. Mittlerweile gibt es eine unüberschaubare Anzahl an Akkuträgern und Verdampfern.
Ich möchte mit den Pfeifen eine Art „Gegenpol“ zu dieser Entwicklung ausrichten. Deshalb halte ich Begriffe wie „Oldschool“ oder „Retro“ für deplaziert, denn ich habe mich bewusst für diesen puristischen Weg entschieden.
Natürlich ist man mit einem regelbaren Akkuträger flexibler was die Verdampferauswahl angeht. Aber weshalb sollte ein aus Verdampfer und Akkuträger bestehendes Setup verändert werden, wenn Geschmack und Leistung gut aufeinander abgestimmt sind?
Oldschool mag wohl meine persönliche Einstellung sein, dass die E Pfeife in erster Linie dem Genuss dienen sollte. Dazu trägt auch eine möglichst unauffällig integrierte und einfach zu bedienende elektronische Schaltung bei.
Es klingt vielleicht etwas esoterisch aber diese puristische Denkweise hat mir den Weg zur "mentalen Entschleunigung“ geebnet und dies obwohl ich sehr viel Zeit zur Herstellung der Pfeifen aufbringe.
Das definiert auch den Weg zur Gestaltung der Modelle, ich würde die E-Pfeife sogar als „Instrument zur Entschleunigung“ bezeichnen.
Jedes Modell vermittelt einen einzigartigen haptischen und optischen Eindruck. Nur, wenn dieser Eindruck als angenehm empfunden wird, lässt sich dieser genießen. Denn darum geht es schließlich: Genuss und Entschleunigung.